Im Rahmen der Abschlusspräsentation des EU-Leader Projekts „Pilgern in Kärnten“ nahmen am Dienstag, den 31. März, rund 60 Personen an der Sternpilgerwanderung nach Wolfsberg teil, wo nach einer ökumenischen Andacht, gefeiert mit Dekan P. Siegfried Stattmann und Mag. Renate Moshammer, im Haus Benedikt die Ergebnisse des Projekts der Öffentlichkeit vorgestellt wurden.
Mit einem Projektvolumen von 220.000 Euro wurden zahlreiche Maßnahmen gesetzt, um einen qualitativ hochwertigen Pilgertourismus in Kärnten sicherzustellen.
Mit einer Bündelung von finanziellen und personellen Ressourcen wurde eine Stärkung der Pilgerweginitiativen erreicht und dem Gast stehen gut markierte Wege, vielfache Informations- und Serviceangebote sowie erste Pilgerpackages zur Verfügung.
Möglich wurde dies "durch einen großartigen Schulterschluss von kirchlichen und touristischen Einrichtungen sowie privaten Pilgerweginitiativen", so Mag. Roland Stadler, der Obmann der ARGE Pilgern in Kärnten, welche das Projekt getragen hat. Vertreten sind in der ARGE die katholische und evangelische Kirche, die Kärnten Werbung, zahlreiche Tourismusregionen und -vereine sowie die fünf bedeutendsten Pilgerwege (Benedikt-, Hemma-, Jakobs-, Marienpilgerweg und der Weg des Buches).
Im Laufe des Projekts sind rund 2000 Kilometer Pilgerwege mit einer standardisierten Beschilderung versehen worden. Entlang der Wege stehen zudem Panoramatafeln, welche den Wegverlauf und Informationen zum Weg enthalten.
Zu allen Pilgerwegen erschienen Broschüren mit Wegbeschreibungen, Karten, Übersicht über Gastronomie- und Beherbergungsbetriebe sowie spirituell-kulturellen Hinweisen. Eine Pilgerwegekarte Kärnten rundet dieses Informationsangebot ab.
Auf der neu erstellten Homepage finden sich Videopräsentationen zu den Wegen und sämtliche Tourendaten mit interaktiven Kartenmaterial zum Download. Alle Pilgerwegvideos wurden zudem in einer DVD zusammengefasst.
Für persönliche Beratungen und Anfragen steht das Referat Pilgern der Diözese Gurk als Anlaufstelle zur Verfügung. Nicht zuletzt wurden 30 Pilgerbegleiter zur professionellen Begleitung von Pilgergruppen ausgebildet, um ein entspanntes Pilgern zu ermöglichen.
In seinen Begrüßungsworten dankte Bgm. Hans-Peter Schlagholz, in Vertretung von LH Dr. Peter Kaiser, der ARGE für die erfolgreiche, nachhaltige Umsetzung des Projektes und betonte „das jeder Mensch Begleitung im Leben“ brauche. Pilgern sei ein idealer Weg „um auf den Boden der Realität zurückzukommen und gleichzeitig den Blick nach oben zu richten.“
Superintendent Mag. Manfred Sauer strich bei seiner Rede den Beitrag des Pilgerns zur gelebten Ökumene hervor. „Ökumene heißt miteinander auf dem Weg zu sein und voneinander zu lernen. Wer sich pilgernd auf den Weg macht, schöpft Kraft für Leib und Seele.“ So gelinge es „innezuhalten, mit neuer Wachsamkeit und Achtsamkeit die Kostbarkeit unseres Lebens zu spüren und zu begreifen.“
„Pilgern wird vermehrt von Menschen entdeckt, die zu den traditionellen Formen des Glaubenslebens keinen Zugang finden,“ so Generalvikar Engelbert Guggenberger, der eine große Chance in der Pilgerbewegung für die katholische Kirche sieht. Pilgern „ist ein stärkender Impuls, der Antwort auf die spirituellen Bedürfnisse und Sehnsüchte der Menschen gibt. Daher ist ein verstärkter Zuspruch zu Pilgerangeboten zu beobachten.“
Den grenzüberschreitenden Charakter des Pilgerns betonte Bischof von Celje, Dr. Stanislav Lipovšek. „Pilgern hat heute eine europäische Dimension, die mit dem Aufbau der Pilgerwege über Grenzen hinweg, bezeugt wird.“ Hier finden sich Anknüpfungspunkte zu „unserer gemeinsamen Kirchengeschichte, die z. B. in der Person von Bischof Martin Slomšek, der in Kärnten und Slowenien wirkte, einen eindrucksvollen Brückenbauer erlebte.“ Pilgerwege können so unsere Gegenwart und Zukunft bereichern.